Endlich, der schwarze Kontinent

Wir haben es geschafft.Es ist der 22.03.2010. Gestern haben wir, mit dem Roten, den schwarzen Kontinent betreten!!! Yeah. Ein weiterer Schritt auf unserer Reise ist abgehakt. Es war aber auch ein wirklich schwerer Schritt. Er hat uns einiges an Energie und Nerven gekostet. Bereits um kurz nach 9 waren wir am Fährhafen. Ich bin direkt ins drauf los. Das Carnet wurde gestempelt, die Pässe waren fertig, wir brauchten nur noch ein Ticket für die Fähre. Bei der bekanntgabe des Preises bin ich dann hinten übergeschlagen!!!Es war ein unglaublich hoher Preis. Ich bin erstmal zu Manu und wir hatten ne kleine "Krisensitzung"OK, uns war klar, das wir keine alternativen hatten. Also haben wir gemeinsam versucht den Preis zu drücken...Erfolglos. Da war einfach nichts dran zu rütteln. Es blieb also wie immer. Die Preise kann man überall drücken, nur wenn man wirklich keine andere alternative hat, sind die Preise völlig verdorben. So ist es hier eben. Fakt war, wir brauchten das Ticket. Also wieder hoch, zum Ticketoffice. Inzwischen war es halb 11. Die Fähre sollte um 12.30 gehen. Kein Problem, Zeit genug, dachten wir. FALSCH!!! Nach dreimaliger Nachfrage, die jedesmal bejat wurde, konnten wir am ende doch nicht mit Kreditkarte Zahlen. Am ganzen Hafen keine Möglichkeit, Geld zu holen, mehrere Geldstuben, die wieder einmal keine Traveller Schecks tauschten. Dieser Punkt war einfach nur traurig. Wir mussten also zurück nach Aqaba City. Als wir endlich die richtige Richtung gefunden haben, stellten wir an der Schranke fest, das wir erst unsere Stempel im Pass Rückgängig machen mussten. Also nochmal zum Immigration Office, dort wieder Vorsprechen, 15 min warten, Pässe entgegen nehmen, zur Bank, zur nächsten Bank und gleich ein dritter Versuch hinterher. Erst am vierten Automaten bekam ich Geld. Manu´s Versuch zuvor blieb auch hier Erfolglos. Zeit: 12.05!
Zurück zum Hafen, Immigration Office, Ticket kaufen, zur Fähre...Zeit 12.28. Das war knapp. An der Fähre angekommen, konnten wir gleich wieder drehen, unser Auto musste noch geröngt werden. Wieder an der Fähre, mussten wir nur noch 30min warten, bevor unser Auto als letztes eingeladen wurde. Kein Mensch weiß, was die in der zwischenzeit gemacht haben.
Ihr denkt, das wars? Falsch! Beim Aussteigen kam heraus, das nur ICH nen Ticket hatte. Natürlich kostet dies extra. Ein Auto scheint ja immer allein unterwegs zu sein. Manu hatte kein Ticket. Es kam erneut zu einem riesigen Wortgefecht...wir hatten die Hasskappe auf. Es wurde vereinbart, das Manu beim Anlegen einen Begleit Service zum nächsten ATM bekommt. Die Fähre und ihr Service war unter aller Sau. Und wenn ich das schreibe, dann soll das schon was heissen. Auf dem ganzen Kahn stank es wie Hulle, die Toiletten waren in meinen Augen nicht benutzbar (hallo??? ICH geh auch Sonntags bei nem Festival noch auf nen Dixi) Das "Sonnendeck" war der ersten Klasse vorbehalten...mir fehlen die Worte.
Um etwa 15 Uhr legten wir in Nuwaiba an...das große warten begann. Um etwa 16.20 gingen dann die ersten von Bord. Irgendwann war ich auch mal dran...Manu war inzwischen weg-begleitet. Nun begann der Horror beim Zoll. Dies ist dermaßen Unbeschreiblich...was nen Hickhack. Da wundert es mich nicht, das die Fähre nur einmal am Tag fährt. Wir mussten 1000 Sachen ausfüllen, hatten 2 Hiwi´s die die Rahmennummer abgepauscht haben, weil sie dachten, das wäre die FZG-Ident Nummer. Beim Blick in den FZG Schein stellten sie fest, das passt nicht zusammen. Trubel Trubel Trubel. Nach nur 10 min konnte ich ihnen das verständlich machen und habe ihnen das Typenschild mit der richtigen Nummer gezeigt. Inzwischen war der "Kollege" von der "Tourist Police" mit all unseren Fläppen wech. Er hatte den FZG Schein, das Carnet, die Pässe, die green card. Einfach alles, was wir brauchten. Irgendwann sahen wir ihn wieder, er bearbeitete grad 3 andere "Fälle" gleichzeitig. Irgendwann hat er sich an uns erinnert und es schien voran zu gehen...schien...nichts passierte. Dann kam er irgendwann, wir mussten "customers" bezahlen, dann war er wieder weg, kam irgendwann wieder und wollte irgendwann später "insurence" bezahlt haben. Mir ging das ganze tierisch auf den Sack. Ich hatte plötzlich echt schlechte Laune und wollte da nur noch weg. Die erneute Diskussion (incl des Briefes) über eine von mir abgeschlossene Versicherung, die alle Länder unserer Route abdeckt, verlief im Sand. Entweder wir schliessen die versicherung ab oder bleiben die nächsten 6 Monate im Hafen...Schlechte Karten für uns, denn im Hafen wollten wir nicht bleiben. Das Hickhack zog sich dann mit Manuel noch ewig hin. Ich habe mich da einfach ausgeklingt und mich wie gewohnt einfach ins Auto gesetzt. Um 19.30 etwa konnten wir den Hafen dann doch mal verlassen und sind dann hier im Wunderschönen SOFTBEACH CAMP gelandet. Dieses Camp haben uns Maren und Alexander empfohlen. Morgen kommt dann der Armin wahrscheinlich auch hier hin und wir werden zusammen ein paar Bierchen trinken.
Darauf freu ich mich ja schon ein bisschen ;)

Bis dann, Ronnsen