Montag, 3. Mai 2010

Addis Abeba

26.04.2010

Gestern abend sind wir endlich in Addis angekommen. Wir sind in Bahir Dar losgefahren, haben sofort eine falsche Abzweigung genommen und haben uns auf einer Gravel Road wieder gefunden. Nach ca 12km haben wir es aber bemerkt und sind umgedreht. Armin hat dann beihnahe ein bereits totes Krokodil am Straßenrand überfahren, ohne es selbst zu merken. Im zweiten Anlauf haben wir dann endlich die richtige Straße gefunden. Der Weg ging wiedereinmal durch eine wunderschöne Hügel- und Berglandschaft bis nach Dembre Macros. Dies ist ein Nest, wo absolut nichts los ist. Trotzdem haben wir hier übernachtet, weil es wohl auf dem Weg nach Addis die einzige Möglichkeit ist, zu pennen. Auf dem Weg sind wir aber durch tausende Miniorte gekommen. Dies ist immer wieder spannend. Es ist auch lustig dass man im Grunde nicht 1km weit fahren kann, ohne einen Fußgänger anzutreffen. Kein Mensch weiß, woher die kommen, keiner weiß, wohin die wollen...man weiß einfach nicht, was der "gemeine Äthopier" in seiner Freizeit macht, ausser irgendwo zu Fuß hin zu latschen. Ach, da ist doch was. Überall stehen Kicker und Tischtennis Platten rum, die sogar als solches benutzt werden. Dies macht natürlich auch "geheime" Pinkelpausen schwierig, denn spätestens nach 30 Sekunden steht jemand daneben. "YOUYOUYOU" rufen die dann. Wenn man es nicht besser weiß, würde man dies zumindest verstehen. Wir als "alte Äthopien Hasen" wissen natürlich längst, das es nicht das englische Wort "you" ist, was sie rufen. Es ist Äthopisch und bedeutet soviel wie "fremder" wohin gegen "give me" schon die englische Variante für "gib mir" ist ;) Auch "money", "dollar", und andere Sachen sind klar zu verstehen. Abgesehen davon sind die Äthopier schon sehr sehr freundlich und die Landschaft ist wirklich schön.
Zwischen Debre Marcos und Addis hat sich dann einfach der Blaue Nil durch die Berge gefressen. Der Kanyon ist auch sehr beeindruckend. Debre Marcos liegt auf etwa 2500m, dann geht es auf etwa 1000m runter, um wieder auf 3080m anzusteigen um irgendwann bei 2000m in Addis anzukommen. Hier müssen wir erstmal eine Bremsleitung reparieren. Mal schauen, wie lange das dauert.
Was haben wir sonst noch so erlebt?
Wir haben uns in GondER (ich muss an dieser Stelle gestehen, das ich mich vorher immer verschrieben habe) unser Leergut (Bierflaschen) für´s kommende Afrika besorgt. Wenn man südlich von hier Bier kaufen will, braucht man nämlich vorher besagtes Leergut.
Ebenfalls gab es in Gonder den ersten Äthopischen Kaffee. Er soll ja sehr lecker sein. Es schmeckte aber eher nach warmer Milch mit Schokopulver.
Eine weitere bisher unveröffentlichte Geschichte aus Gonder ist die sogenannte Parkticket Geschichte. Wir parkten am Straßenrand, um besagten Kaffee zu trinken und haben gleich ein Parkticket bekommen. Typisch. Ich war aber nicht bereit dieses zu bezahlen. Es handelte sich dabei um die unglaubliche Summe von 2!!!!!!!!!!!!!!!! Birr (1€ sind etwa 17,5 Birr) Mich hat ein Polizist angehalten, wir haben kurz drüber gesprochen und ich sagte ihm dann, das ich hinter Armin her muß. So hab ich ihn dann einfach stehen gelassen und wir kamen um dieses Ticket herum.
Irgendwo auf dem Weg haben wir, oder besser ich auch Aasgeier gesehen. Manu war eher damit beschäftigt auf der anderen Seite eine weitere Strohütte zu Fotografieren. In Bahir Dar haben wir dann morgens welche auf dem Hoteldach sitzen sehen. Naja, diesmal hat Manu sie gesehen, aber die Kamera nicht gefunden.
Naja, und dann haben wir auch noch unsere ersten wilden Affen gesehen. Nun fragt nicht, was für einen...keine Ahnung. Helles Fell, weißes Gesicht, langen Schwanz und schnell klettern konnte der auch.
Seit Bahir Dar bin ich nun auch "amtlich anerkannter" Falluca Verkäufer. Man muß ja hier in jedem Dokument mal wieder seinen Beruf eintragen. Das hab ich somit getan ;)
Gestern abend sind wir dann direkt ins "Bel Air Hotel" gefahren. Man sollte hier auch Campen können. Wir durften es aber nicht, denn das Management hat sich offenbar verändert. Wir mussten auch schon tierisch Diskutieren, das wir den Roten überhaupt dort parken durften. Das gefiel dem Chef nämlich auch nicht. Angeblich würden wir alles Blockieren. Aber auch dies konnten wir ihm ausreden. Wir mussten dafür aber jeder ein Einzelzimmer nehmen, weil man hier nicht mit 2 Männern in einem Raum schlafen durfte. In meinem Zimmer gab es keinen Strom, keine warme Dusche, kein Handtuch, kein Licht. Manu hat sein Zimmer nicht einmal bezogen und schlief direkt im Roten.
Marco und Tamara waren bei unserer Ankunft übrigens schon da. Sind sind über Lalibela gefahren. Es hat sich aber nicht wirklich gelohnt, sagten sie beim Bier. Später am Abend kam dann Nacho noch mit seiner Vespa angerollt, nachdem er uns in der ganzen Stadt gesucht hat.
Hendrik hat übrigens sofort Kontakt mit seinem Kontakten aufgenommen. So kam es dann, dass wir noch ein Fotoshooting hatten. Heut abend folgt noch das Interview. Der 2te Kontakt von Hendrik kam promt mit einem Krankenwagen angefahren, weil sie nicht wussten, wie schlimm es mit Hendriks Bein aussieht. Wir haben Ihn dann noch zu seiner Bleibe gebracht und das Motorrad abgeladen. Dies war wieder etwas spannend. Wir haben es mit Hilfe von 4 Paletten und den Sandblechen von Marco und Tamara aus unserem Kofferraum geschoben...Leider gibt es davon keine Bilder :(
So, nun aber mal Auto reparieren. Bis denne, Ronnsen und Manu

3 Kommentare:

  1. Hallo ihr!
    Ihr macht eine tolle Tour! Weiterhin viel Glück!

    Eine Anmerkung: Ihr sagtet: 'Wir als "alte Äthopien Hasen" wissen natürlich längst, das es nicht das englische Wort "you" ist, was sie rufen. Es ist Äthopisch und bedeutet soviel wie "fremder"'

    Ich bin Deutsch-Äthiopier: 'You' heisst nicht 'fremder', sondern die Kinder haben es von den Touroisten gelernt. 'You' heisst du.
    'Fremder' heisst, dort wo sie waren, 'Färendj'.

    Haben sie das auch schon einmal gehört?

    Zudem gibt es kein 'äthiopisch', sondern nur Amharisch, die Amtssprache und viele weitere Sprachen.

    Dort, wo sie waren, haben die Leute Amharisch als 'Native Language' gesprochen!

    AntwortenLöschen
  2. Sie sagen: 'ein Mensch weiß, woher die kommen, keiner weiß, wohin die wollen...man weiß einfach nicht, was der "gemeine Äthopier" in seiner Freizeit macht, ausser irgendwo zu Fuß hin zu latschen.'

    Wissen sie was, ihre europäische Arroganz können sie sonst wo hin packen.

    Sie gehen zu ihren Feldern, die teilweise weit entfernt ligen, zu einem Laden, um etwas zu kaufen, glauben sie, sie tun dieses als 'Freizeitvergnügen'?

    Fahren sie wieder mir ihrer Arroganz nach Hause, in Deutschland 'müssen' sie sich auch über kein Hotel beschweren und überheblich daherreden!

    AntwortenLöschen
  3. Gespannter Leser11. Mai 2010 um 14:49

    Ruhig bleiben.
    Die Beiden schildern einfach nur ihre subjektiven Eindrücke von einem ihnen völlig fremden Land.
    Dieses aufgesetzte Beleidigt sein ist hier doch völlig fehl am Platz...

    An die beiden Reisenden:
    Weiter so Jungs! Ich verfolge eure Reise mit großer Spannung und Freude :)

    AntwortenLöschen

blogger templates | Make Money Online